Build a MOC

Nachdem man Papa geworden ist, geht einem viel durch den Kopf. Ich für meinen Teil habe viel über meine eigene Kindheit nachgedacht, was gut war, und was nicht, und vor allem darüber, wie man den eigenen Nachwuchs spielerisch fördern kann. Jetzt hatte ich einen Junior bekommen. Was für grandiose Ideen einem da doch kommen. Phantastisch. Eine dieser brillanten Ideen war es für meinen Sohn meine Legos rauszukramen, und die 1,4 Tonnen ABS Kunststoffteile zu sortieren.
Als nächstes kam dann der Versuch, die Teile der alten Sets die mir noch im Kopf rumspukten zusammen zu stellen.
Hierbei bin ich dann das erste mal mit BrickLink in Berührung gekommen. Ab diesem Zeitpunkt muss ich mich zugegebener weise als AFOL outen.
(Anm.d.Red. Adult Fan of Lego)
Währenddessen wusste ich noch nicht, was die letzten Jahre auf dem Markt der Klemmbausteine abging, und was Lego mit seinen größtenteils abgelaufenen Patenten und seinen Anwälten so treibt. Das ein Papiertaschentuch ein Tempo sein darf. Ein Klemmbaustein aus dänischer Sicht (und aus Sicht der beurteilenden Richter) aber kein Lego sein darf. Das ist aber eine eigene Geschichte. Nur um es erwähnt zu haben, AFOL ist in meinem Fall nicht richtig. Es müsste in meinem Fall „Adult Fan of Bricks“ heißen.

Zurück zum Thema … was ist das Thema überhaupt?

In meinem Rausch entwickelte sich in meiner Fantasie ein Modell welches ich unbedingt als MOC (Anm.d.Red. My own Creation) bauen wollte. Ab sofort hat man bei Spielzeug ja immer die passende Ausrede: Das ist für meinen Junior …ähm… später mal …ähm… wenn er alt genug ist 🙂

Wie geht man bei der Entwicklung eines eigenen Sets vor? Es ist kinderleicht. Man installiert sich BrickLink Studio. Hier kann man sich virtuell das Modell zusammenbauen.
Auch eine Schritt für Schritt Anleitung sowie eine Stückliste kann man hier kinderleicht aus dem Modell erstellen.

Ich habe mir nun alle vorhandenen Steine zusammengesucht. Die meisten der Steine die noch gefehlt haben, habe ich mir bei BrickLink in den Shops gekauft.

Nun waren für mein Modell zum einen Steine nötig die es nicht gab. Beispielsweise die Räder oder die speziellen Pleuelstangen. Diese habe ich im CAD erstellt, und dann mit dem 3D Drucker ausgedruckt.

Zum zweiten gibt es Bricks, die sehr selten sind und Unsummen als Antiquität kosten. Hier kann man sich in der Bricklink Studio Software das gewünschte Teil im LDraw Format exportieren. Mit der Software LDView welche es auf Github gibt, kann man nun die LDraw Datei öffnen und diese als STL speichern. Mit eventueller Nacharbeit im CAD kann man diese dann auch direkt in seiner gewünschten Farbe ausdrucken.

Nachdem alle Teile vorhanden sind, kann man diese dann nach Anleitung zusammenbauen.

Das der 3D-Filamentdrucker zum Drucken von Standard Klemmbausteinen im Rastermaß 8mm mit 5mm Noppe exakt kalibriert sein muss, und man bzgl. der Klemmkraft etwas experimentieren muss wollte ich nun doch noch einmal erwähnen. Ebenso, das die Lock kein Display Modell ist, sondern einen elektrischen Antrieb besitzt. Natürlich alles für meinen Sohn … später mal … 🙂