Gedankenspiele:
Seit langem liegt im Keller ein 300 Watt Panel von München Solar rum, und ich bin am überlegen wie ich das Sinnvoll einsetzen kann.
Da ich es nicht mit dem Hausnetz verbinden darf, sind die Einsatzmöglichkeiten sehr beschränkt.
Seit Mai gibt es den Raspberry Pi 3 und ich war mit dem neuen Rechenknecht am Herumexperimentieren.
Auf der Suche nach Einsatzmöglichkeiten, bin ich neben einem C64 Emulator auch über Xmrig gestolpert.
Das ist eine Krypto-Miningsoftware auf Github die auch auf ARM Prozessoren läuft.
So langsam formte sich in meinem Kopf eine Idee wie ich das Solarpanel Gewinnbringend einsetzen kann.
Experimente:
Zunächst habe ich auf meinen Pi3 über den Edcher Raspbian OS (Anm. d. Red. Debian Linux) installiert.
Dann xmrig.git gezogen, kompiliert und installiert.
Da Bitcoin nicht infrage kam, weil hier das Mining hauptsächlich über die GPU erfolgt, musste ich mir einen anderen Coin aussuchen.
Für mich gab es drei Optionen:
– Dodgecoin
– Vertcoin
– Monero
Nach meinen Recherchen im Internet, habe ich mich aus mehreren Gründen für Monero entschieden.
CPU-Lastige Währung mit Potenzial. Das Einrichten der Software ist kinderleicht. Lediglich die „Abfuhr“ der Hashcodes ist etwas tricky und Bedarf etwas an Aufmerksamkeit.
Des weiteren habe ich mich mit der Auslegung der Hardware auseinandergesetzt.
Der Pi3 hat eine maximale Leistungsaufnahme von 12,5 Watt. Bei der Stromversorgung habe ich mit 25% Verlusten kalkuliert. Das Modul kann Peak 300 Watt. Will man bei 1/3 der Spitzenleistung einen Stabilen Betrieb haben, kann man maximal 6 Pi3 betreiben.
Umsetzung:
Auf Basis meiner Überlegungen habe ich mir weitere 5 Raspberry Pi 3 für 35,80€ das Stück bei Reichelt bestellt.
Daraus ein Cluster aus 6x Pi3 zusammengeschraubt.

Dazu 6x den DC-DC Wandler K480505 für 5,99€ das Stück. Dieser macht 25 Watt was für 50% Leistungsreserve sorgt.

Zunächst alle PIs ins LAN gehängt und eingerichtet. Danach die Minicomputer ins WLAN umgehängt.
Das Solarpanel habe ich auf ein Gestellt aus 45mm Aluprofil geschraubt. Das Gestell hat einen Neigungswinkel von 30 Grad um den idealen Winkel zu erreichen.
Auf der Rückseite des Gestells habe ich die eingegossenen DC-DC Wandler auf die Profile geschraubt, um eine Zusätzliche Wäremabfuhr zu gewährleisten.
Das Pi-Cluster habe ich in eine Tupperdose gepackt, welche ich ebenfalls auf die Rückseite des Gestells geschraubt habe.
Das Funktionsprinzip ist super einfach. Sobald das Panel genug Strom erzeugt booten die Pi’s und fangen an Cryptos zu errechnen.
Da gabs nur noch ein Problem.
Das Gestell mit dem Panel habe ich an ein sonniges Plätzchen im Garten gestellt. Da gab es leider kein WLAN.
Hierzu musste ich erst einen WLAN-Repeater in die Garage hängen.
Das ganze System läuft nun seit ein paar Tagen. Gestern konnte ich mich darüber freuen das der erste Block voll ist was mir meine ersten 2 Coins XMR beschert hat.
Der Kurs heute liegt bei 413€ pro XMR.
Bei ca. 250€ Investition plus ein paar € Kleinkram kann sich das schon sehen lassen.